Mittwoch, 19. August 2009

Viral Video Film School: Do's and Dont's

Nachdem ich am Montag den Beitrag über Virales Marketing ins Netz gestellt habe wurde ich mehr oder weniger sofort in den viralen Youtube-Strudel zurückgezogen und habe einige Videos von Viral Video Film School entdeckt von denen ich euch die Folgenden nicht vorenthalten möchte. Es geht um die Frage: was darf/soll/muss ich tun um ein gut gemachtes (gesellschafts)politisches Videostatement zu produzieren und in die Welt zu setzen?

Get Out the Vote: Viral Video Film School


Hillary: Viral Video Film School



Campaign Ads: Viral Video Film School
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Montag, 17. August 2009

Virales Marketing - Wie lange noch?

Menschen anlocken und Inhalte transportieren (bzw. verkaufen) ist das übergeordnete Ziel der Mehrheit aller im Netz professionell tätigen Unternehmen und Organisationen. Das Um und Auf sind User, Freunde, Follower und sonstige nur irgendwie interessierte Konsumenten, welche die dargebotenen Inhalte konsumieren sollen um danach eine Folgehandlung (im Sinne des Absenders) daraus abzuleiten.
Doch mittlerweile reicht es schon lange nicht mehr aus, einfach nur eine gut gemachte Seite ins Netz zu stellen und darauf zu hoffen, dass die Konsumenten den neuen Online-Auftritt stürmen. Nein, heute muss es schon etwas mehr sein. Virales Marketing muss man machen. Nicht mehr Werbefachleute schalten Anzeigen und buchen TV-Minuten und verbreiten somit „die Message“, sondern ganz „normale“ Menschen. Mundpropaganda ersetzt die lineare Kommunikation von gestern und wird zum neuen Gott der Online-Vermarktung. Auf youtube werden Videos verbreitet die weltweit zum Teil von mehreren Millionen Menschen gesehen werden.

Videos für die Welt
Ohne Videos kommt keine virale Online-Kampagne mehr aus. Gut gemachte Beispiele gibt es viele. Zu den bekanntesten zählen sicherlich „dove evolution“ und Rayban. In Windeseile verbreiten sich auch die Video mit dem klingenden Namen „Guy Catches Laptop With His Butt“ und „MEGAWOOSH Bruno Kammerl jumps“. Zu meinen Lieblingen gehört auch die Werbung für das neue Buch von Kathrin Passig und Sascha Lobo - „Dinge geregelt kriegen“.
Dass hinter all diesen gut gemachten Videos oft große Unternehmen und ausgefeilte Verbreitungskonzepte stecken scheint noch niemanden wirklich zu stören. Zu gerne schaut man sich die kleinen Filmchen an und macht bei deren Verbreitung mit. Noch scheint es egal zu sein, dass die Sachen die man so schnell mit einem „Schau mal was ich da lustiges gefunden hab!“ weiterleitet eigentlich Teil einer großen Strategie sind und man selbst nur ein kleines Rädchen im Vermarktungsgetriebe.


Virale Politik
Auch vor dem politischen Bereich hat diese Entwicklung nicht halt gemacht. Obama Girl half sicherlich dabei den jetzigen Präsidenten der USA zu glorifizieren. Die "Don’t vote" und "Vote" Spots sollten die Menschen zu den Wahlurnen bringen. Ob dies ihren deutschen Pendants gelingen wird bleibt abzuwarten.





Fest steht, dass sich Videos immer stärker als Informationsträger etablieren und die österreichischen Parteien auf den Youtube-Zug schon längst aufgesprungen sind.
Hier ist ein nettes Beispiel der SPÖ Vorarlberg aus dem aktuellen Landtagswahlkampf:


Immer öfter wird in professionell gemachte Videos und deren Verbreitung investiert, in der Hoffnung so die potentielle Wählerschaft zu erreichen. In Österreich stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung. Es wird noch einige Zeit dauern bis die Professionalisierung einen entsprechend hohen Grad erreicht hat und die Parteien den optimalen Umgang mit dem Medium gefunden haben.
Bis dahin werden vor allem Zufallstreffer und junge kreative Köpfe die Hit-Listen der beliebtesten Videos anführen.


Private machen Video-Politik
Mittlerweile berühmt ist das folgende Amateurvideo vom Landeshauptmann Erwin Pröll in dem er öffentlich einem Priester die Leviten ließt.


Nicht minder bekannt ist auch der Mitschnitt aus einem Interview zwischen Armin Wolf und HC Strache.


Nun, man könnte sagen, dass es der Zufall war, der uns das Pröll Video beschert hat. Es gibt aber viele andere Beispiele die beweisen, dass immer mehr „normale“ Menschen virales Marketing als Möglichkeit für sich entdeckt haben und versuchen die politische Meinung in der Online-Welt mit selbst gebastelten (kritischen) Videos zu beeinflussen. Hier das Beispiel „Strache gegen Strache“.

Das schöne ist, dass durch die zunehmend bessere Ausbildung der breiten Masse und die erleichterte Möglichkeit die eigenen Ideen technisch umzusetzen auch die Möglichkeit steigt wichtige politische Fragen aufzuwerfen und die durch Medien etwas verklärte Sicht auf die politischen Geschehnisse wieder zurecht zu rücken.

Die Frage die sowohl Kommunikationsexperten als auch private Initiativen beschäftigt lautet: Wie hebe ich mich ab von der Masse? Wie mache ich aus meinem Video einen Selbstläufer? Wie bringe ich die Zuseher dazu mein Anliegen zu unterstützen?
Indem man ein paar witzige Videos ins Netz stellt gewinnt man keine Wahlen. Die endlose Verbreitung ebendieser führt ebenfalls nur bedingt zum Erfolg. Wir müssen uns viel eher fragen, was wollen die Leute von uns? Wollen sie nur unterhalten werden oder auch wirklich etwas bewegen?

Ich mag diese witzigen Filmchen bei denen sich jemand im Hintergrund etwas überlegt und diese Gedanken kreativ in einem Video umsetzt. Gleichzeitig bin ich aber davon überzeugt, dass trotzdem mehr dazu gehört. Es muss eine Message geben die es wert ist unterstützt zu werden. Bei der viralen Verbreitung von Informationen gehört mehr dazu als sich nur kreativ mit einer Thematik auseinander zu setzen. Wenn den Menschen kein Benefit und keine Möglichkeit geboten wird etwas zu bewegen verkommt auch die beste virale Kampagne zu einer austauschbaren Hülse.
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Dienstag, 4. August 2009

Heimat für 12 Mrd. Existenzen – das Paralleluniversum Web2.0

Bild vom Buchcover "Paralleluniversum Web2.0" von Hans Zeger Wir haben nicht nur diese eine Welt sondern eine ganze Menge davon. Millionen von Paralleluniversen, in denen jeder von uns der oder die eine sein kann der/die er möchte, finden wir im Web2.0. Eine schier unbegreifliche Zahl an Menschen (1,4 Mrd.) und Identitäten (bis zu 12 Mrd.) bewegen sich derzeit im Netz und hinterlassen Spuren in Foren, Blogs und Social Networks. Diese schöne neue Freiheit ist berauschend und der Inbegriff der aufkommenden neuen Demokratiebewegung, aber gleichzeitig auch komplex und zum Teil beängstigend. Ein Ungetüm, dessen Macht und Folgen wir nur entfernt erahnen können.

„Eine Welt, in der Augenblick und Ewigkeit zusammenfallen, jeder zum Weltenschöpfer und Weltenlenker werden kann. Web2.0 ist für manche die letzte, die endgültige Revolution der Informationsgesellschaft, die Ankunft im digitalen Elysium, für viele der xte Aufguss von Computertechnik, Programmrecycling und Technikgläubigkeit und für die meisten Menschen schlicht – nichts.“ (S11/12)

Hans G. Zeger macht sich in seinem neuesten Buch „Paralleluniversum Web2.0, Wie Online-Netzwerke unsere Gesellschaft verändern“ daran, das Web2.0 zu entwirren und beschreibt, auch für Laien verständlich, worauf es im Web ankommt. Dabei gibt er einen Überblick über die wichtigsten Begriffe und Bewegungen im 2.0-Leben, ohne dabei in Belanglosigkeiten zu verfallen oder sich in Details zu verlieren. Unter anderem schreibt er auch über Wikis, Blogs, Online-Games, Meinungsfreiheit, Social Communities und deren wahre Feinde. Außerdem erklärt er auch warum Deutschland das Land der sexbesessenen Singles ist.

Politik im Netz
Ein kurzes Kapitel ist auch der „Politik2.0“ gewidmet. Zeger geht hier nicht sehr in die Tiefe und bleibt die Antwort schuldig, in welche Richtung es mit der Politik im Web2.0 gehen wird. Er verweist aber auf zwei Beispiele die als Orientierungshilfe dienen könnten. Zum einen ist es Obama mit seinem beispielloser Präsidentschaftswahlkampf, der die politische Kommunikation im Internet jetzt schon stark beeinflusst. Zum anderen sorgt „get up Australia“, eine unabhängige politische Gruppierung in Australien, für Bewegung in der politischen Landschaft. Hier ein aktuelles und gelungenes Beispiel ihrer Arbeit auf youtube:



Dass das Web2.0 unser Leben und die politische Arbeit stark beeinflusst, darf getrost behauptet werden. Wohin die Entwicklung letztendlich führen wird, bleibt aber noch abzuwarten.
Das Buch von Hans Zeger liefert dazu einen durchaus umfangreichen Überblick, der zum Teil jedoch nur wenig in die Tiefe geht. Es ist sehr flott geschrieben und begeistert durch die lebendige Darstellung eines etwas sperrigen Themas. Trotzdem oder eben deswegen ist es ein ausgezeichnetes Buch für Web2.0-Einsteiger mit Potential auf mehr.
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Donnerstag, 23. Juli 2009

Social Media ist noch nicht entscheidend

Armin Wolf ist nicht nur einer der bekanntesten österreichischen Journalisten sondern auch der Must-follow-Kandidat in der deutschsprachigen Twitter-Welt.

Richie Pettauer (Datenschmutz Blog) bat den bekannten Interviewer auf die andere Seite des Mikrofons und befragte ihn unter anderem auch zur Relevanz des Social Web in öffentlichen Debatten.




Keine macht der Blogs?
Eine allzu große Breitenwirkung attestiert Armin Wolf den österreichischen Blogs derzeit nicht, da sie über viel zu geringe Reichweiten verfügen. Um die öffentliche (politische) Debatte zu beeinflussen, kann die fehlende Reichweite nur dann kompensiert werden, wenn die Blog-Themen es in die klassischen Medien schaffen. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei jedoch sehr gering, räumt der begeisterte Twitterer allerdings ebenfalls ein.
In den USA stammen laut einer aktuellen Studie zum Thema „news cycle“ nur 3,5 Prozent der Nachrichten in den klassischen Medien aus Blogs. Bis auf besonders knackige Themen erreichen die in der Bloggosphäre publizierten Artikel also niemals die Breitenwirkung der klassischen Medien – was jedoch nicht sagt, dass die relevanten Zielgruppen nicht durch Blogs im Speziellen und Social Media im Allgemeinen erreicht werden können.


Politik2.0 – erst 2013?
Ob in Österreich oder Deutschland, auch die Politik ist längst auf den Web2.0-Zug aufgesprungen – mehr oder minder jedenfalls. Mit einem Facebook-Profil, einem Twitter-Account, einem eigenen Blog oder einer Creative Commons Lizenz sei man schon Web2.0, behaupten viele. Sie übersehen jedoch, dass hinter dem Schlagwort auch eine gelebte Kommunikation stecken muss.

Obama hat das Internet nicht erfunden und ist auch nicht der Erste, der erfolgreiche Kampagnen im Netz (bzw. mit dessen Hilfe) geführt hat. Er und seine Berater haben es aber verstanden ein Konzept für die Kommunikation mit ihren Wählern zu entwickeln und durchzuziehen. Ein reines Nachahmen von Verhaltensmustern und erfolgreichen Kampagnenideen aus den USA wird aber österreichische und deutsche Parteien nicht zum erwünschten Wahlerfolg bringen. Nur die Entwicklung neuer und sinnvoller und die Adaption alter Ideen werden zum Erfolg führen. Dass diese Entwicklung ihre Zeit in Anspruch nehmen wird ist dabei klar.

Es überrascht also nicht, dass Markus Beckedahl von netzpolitik.org gegenüber ver.di meinte, dass vor 2013 kein echter „Internet-Wahlkampf" zu erwarten sei. „Ob es zehn Jahre dauert, weiß ich nicht. Ich hoffe mal optimistisch, dass 2013 schon viel mehr passiert sein wird. Aber es kann natürlich sein, dass aufgrund der demografischen Entwicklung die Älteren ihre konservativen Mediengewohnheiten beibehalten. Die tippen dann auch in vier Jahren vielleicht immer noch lieber auf die Fernbedienung als auf eine Computertastatur.“ Das gesamte Interview findet sich hier.

Die Entwicklung in politischen Web2.0-Wahlkämpfen wird in nächster Zeit definitiv zunehmen. Bis 2013 werden auch die politischen Berater lernen das Internet besser zu nutzen und Kampagnen sinnvoller zu planen und zu steuern. Davon bin ich überzeugt. Bis der Online-Kommunikation aber ein ähnlich hoher Stellenwert zugeschrieben wird wie der in der „realen“ Welt, werden noch einige Wahlkämpfe vergehen.
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