Politik2.0

Montag, 21. September 2009

Wir bewegen die Welt – mit Inhalten #undallesoyeaahh

Markus Siepmann schrieb gestern über sein zwiespältiges Verständnis zu #undallesoyeaahh, dem ich mich ohne weiters anschließen kann. Er schreibt über die Macht des Internets und der Online-Elite wenn es darum geht, Informationen zu verbreiten und selbst Aktionen zu organisieren.

Nicht nur die Geschwindigkeit, in der sich eine Kampagne entwickeln kann, lässt manchen Marketing-Chef grün vor Neid werden: es sind gerade die funktionierenden Übergänge zwischen offline und online, die schon oft als Ziel integrierter Kommunikationskampagnen ausgerufen und doch nur selten realisiert wurden.

Bei aller Liebe zur Technik und den Möglichkeiten die uns das Netz bietet kommt Siepmann zu dem folgenden Schluss:

Wir sind mittlerweile zu verliebt in die Kommunikationsmechanismen und zu wenig interessiert an den Kommunikationsinhalten.

Richtig. Kann ich nur unterstützen. Es ist schön, dass wir derzeit noch alle technischen Möglichkeiten ausprobieren können. Wenn wir die politische Entwicklung aber vorantreiben wollen müssen wir nach Wegen suchen, wie wir die Informationen, Nachrichten und Diskussionen nicht nur möglichst toll dargeboten ins Internet sondern auch zu den Menschen bringen. Derzeit geht es noch darum den sinnvollen Umgang mit der Technik zu verinnerlichen. Gleich danach muss das Augenmerk auf die inhaltliche Arbeit gelegt werden. Ansonsten laufen wir Gefahr unsere politische Arbeit und die Kampagnen für uns selbst zu machen und nicht für die, um die es eigentlich geht.

Zu glauben, dass diese Veränderung von der Politik allein initiiert und durchgeführt werden muss, ist falsch. Gerade die Meinungsführer im Netz, die in ihrem Denken und Handeln flexibler sind als große Parteien, spielen hier eine wichtige Rolle. Es liegt zu einem guten Teil auch an ihnen die neue Konzentration auf Inhalte loszutreten. Flashmobs sind wichtig und zeigen, dass es funktioniert. Zu einer sinnvollen Bewegung und Zukunftsgestaltung gehört aber mehr.



PS: In der Zwischenzeit kann schon mal das #undallesoyeaahh Poster ersteigert werden.
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Mittwoch, 19. August 2009

Viral Video Film School: Do's and Dont's

Nachdem ich am Montag den Beitrag über Virales Marketing ins Netz gestellt habe wurde ich mehr oder weniger sofort in den viralen Youtube-Strudel zurückgezogen und habe einige Videos von Viral Video Film School entdeckt von denen ich euch die Folgenden nicht vorenthalten möchte. Es geht um die Frage: was darf/soll/muss ich tun um ein gut gemachtes (gesellschafts)politisches Videostatement zu produzieren und in die Welt zu setzen?

Get Out the Vote: Viral Video Film School


Hillary: Viral Video Film School



Campaign Ads: Viral Video Film School
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Donnerstag, 23. Juli 2009

Social Media ist noch nicht entscheidend

Armin Wolf ist nicht nur einer der bekanntesten österreichischen Journalisten sondern auch der Must-follow-Kandidat in der deutschsprachigen Twitter-Welt.

Richie Pettauer (Datenschmutz Blog) bat den bekannten Interviewer auf die andere Seite des Mikrofons und befragte ihn unter anderem auch zur Relevanz des Social Web in öffentlichen Debatten.




Keine macht der Blogs?
Eine allzu große Breitenwirkung attestiert Armin Wolf den österreichischen Blogs derzeit nicht, da sie über viel zu geringe Reichweiten verfügen. Um die öffentliche (politische) Debatte zu beeinflussen, kann die fehlende Reichweite nur dann kompensiert werden, wenn die Blog-Themen es in die klassischen Medien schaffen. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei jedoch sehr gering, räumt der begeisterte Twitterer allerdings ebenfalls ein.
In den USA stammen laut einer aktuellen Studie zum Thema „news cycle“ nur 3,5 Prozent der Nachrichten in den klassischen Medien aus Blogs. Bis auf besonders knackige Themen erreichen die in der Bloggosphäre publizierten Artikel also niemals die Breitenwirkung der klassischen Medien – was jedoch nicht sagt, dass die relevanten Zielgruppen nicht durch Blogs im Speziellen und Social Media im Allgemeinen erreicht werden können.


Politik2.0 – erst 2013?
Ob in Österreich oder Deutschland, auch die Politik ist längst auf den Web2.0-Zug aufgesprungen – mehr oder minder jedenfalls. Mit einem Facebook-Profil, einem Twitter-Account, einem eigenen Blog oder einer Creative Commons Lizenz sei man schon Web2.0, behaupten viele. Sie übersehen jedoch, dass hinter dem Schlagwort auch eine gelebte Kommunikation stecken muss.

Obama hat das Internet nicht erfunden und ist auch nicht der Erste, der erfolgreiche Kampagnen im Netz (bzw. mit dessen Hilfe) geführt hat. Er und seine Berater haben es aber verstanden ein Konzept für die Kommunikation mit ihren Wählern zu entwickeln und durchzuziehen. Ein reines Nachahmen von Verhaltensmustern und erfolgreichen Kampagnenideen aus den USA wird aber österreichische und deutsche Parteien nicht zum erwünschten Wahlerfolg bringen. Nur die Entwicklung neuer und sinnvoller und die Adaption alter Ideen werden zum Erfolg führen. Dass diese Entwicklung ihre Zeit in Anspruch nehmen wird ist dabei klar.

Es überrascht also nicht, dass Markus Beckedahl von netzpolitik.org gegenüber ver.di meinte, dass vor 2013 kein echter „Internet-Wahlkampf" zu erwarten sei. „Ob es zehn Jahre dauert, weiß ich nicht. Ich hoffe mal optimistisch, dass 2013 schon viel mehr passiert sein wird. Aber es kann natürlich sein, dass aufgrund der demografischen Entwicklung die Älteren ihre konservativen Mediengewohnheiten beibehalten. Die tippen dann auch in vier Jahren vielleicht immer noch lieber auf die Fernbedienung als auf eine Computertastatur.“ Das gesamte Interview findet sich hier.

Die Entwicklung in politischen Web2.0-Wahlkämpfen wird in nächster Zeit definitiv zunehmen. Bis 2013 werden auch die politischen Berater lernen das Internet besser zu nutzen und Kampagnen sinnvoller zu planen und zu steuern. Davon bin ich überzeugt. Bis der Online-Kommunikation aber ein ähnlich hoher Stellenwert zugeschrieben wird wie der in der „realen“ Welt, werden noch einige Wahlkämpfe vergehen.
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